Schon immer gehörten die Maklerschilder mit dem Hinweis "te koop" zum niederländischen Straßenbild. Doch seit einiger Zeit sieht man diese Schilder an niederländischen Straßen überproportional oft. Viele Niederländer können ihre Hypotheken nicht mehr bezahlen und versuchen einer Insolvenz durch einen frühzeitigen Verkauf ihrer Immobilie zu entkommen. Dieser Zustand wird zudem durch die allgemein schwierige wirtschaftliche Situation in den Niederlanden verstärkt.
Die Niederlande kannten über Jahre, und in den niederländischen Universitätsstädten auf jeden Fall noch immer, eine latente Wohnungsnot. Die Mieten sind hoch und die Vermieter kümmern sich oft nicht um die vermieten Wohnungen. Diesem Trend wollte die niederländische Politik entgegensteuern. Sie machte unter anderem den Zins für die Hypothek zur Finanzierung des Eigenheims steuerlich absetzbar. Zum anderen erleichterten die Banken den Wohnungsbau massiv. Dies alles führte zu einem unsicheren Umfeld für Haus-/Wohnungseigentümer. Dadurch gibt es derzeit viele die ihre Immobilien verkaufen wollen und nur noch wenige die sich trauen in Immobilien zu investieren. Das bisher immer hohe Preisniveau der Immobilien hat sich daher auch stark gewandelt.
Die gegenwärtige Situation manifestiert sich prominent in dem Großprojekt der Stadt Nijmegen. Hier ist eine massive Umstrukturierung der Stadt um an der Waal geplant gewesen. Daneben waren einige neue Siedlungen in und um den Stadteil Lent geplant. Diese Pläne wurden im Laufe der Zeit und angesichts der wirtschaftlichen Situation deutlich verkleinert. Es gibt einfach nicht genügend Käufer.
Den Stern Artikel aus dem April 2013 lesen Sie hier: http://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/immobilienblase-in-den-niederlanden-der-albtraum-vom-eigenheim-1999214.html